chronisches Darmversagen (CDV) bezeichnet die Unfähigkeit des Darms, wegen einer eingeschränkten Resorption, ausreichend Proteine, Energie (in Form von Kohlenhydrate und Fett), Flüssigkeit, Vitamine, Elektrolyte und Spurenelemente wie z.B: Eisen aus der Nahrung aufzunehmen. Diese Einschränkung kann aufgrund einer Obstruktion, Dysmotilität, chirurgische Resektion, kongenitale Erkrankung oder einer Krankheits-assoziierte verminderten Absorption entstanden sein.
Eins der häufigsten Krankheitsbilder ist hierbei das Kurzdarmsyndrom (KDS). Es bezeichnet ein Darmversagen nach ausgedehnter Resektion, also Verkürzung des Darms, und somit die Unfähigkeit sich mit einer konventionellen Diät zu ernähren.
Generell unterscheidet man bei chronischem Darmversagen:
- solche, die durch eine anatomische Reduktion hervorgerufen werden
- solche, die durch eine strukturelle Störung (z. B. hohes Stoma) zu einer funktionelle Reduktion hervorgerufen werden und
- solche die durch eine funktionelle Störung hervorgerufen werden, wie Maldigestion, Malabsorption, Transportstörung oder Perfusionsstörung
intestinale Rehabilitation die medizinische Versorgung bei chronischem Darmversagen erfolgt über die Gastroenterologie. Es geht sich alles um Magen und Darm und somit über die Nahrungsaufnahme, die Verarbeitung im Körper, im Gastrointestinaltrakt, und die Ausscheidung. Daneben spielt die Chirurgie eine große Rolle, da das chronische Darmversagen oft in Folge eines medizinisch notwendigen operativen Eingriffs entsteht und die anlage einer Magensonde oder eines Hickmankatheters einen weiteren operativen Eingriff nötig macht. Um operative Eingriffe nur auf ein Nötigstes zu beschränken wird wiederum die sonographische (Ultraschall) und radiologische (Röntgenstrahlen) Bildgebung bis hin zu MRT und CT benötigt. Um hier zwischen allen Disziplinen einen effektiven Austausch zu ermöglichen bieten einige Zentren der pediatrische Gastroenterologie die intestinale Rehabilitation an. Hierbei arbeiten zahlreiche Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen: Ernährungsberater, Fachplegekräfte, Kinderchirurgen, Kindergastroenterologen, Radiologen und z.B. Sozialpädagogen zusammen und erstellen für jedes Kind ein individuelles Behandlungskonzept. Es wird versucht die verbliebene Restfunktion des Darms zu steigern mit dem Hintergedanken dass für den Erfolg eine sinnvolle Kombination der Maßnahmen entscheidender ist als die Summe der Maßnahmen alleine.